Ist Baden-Württemberg das Tierwohl egal?
FDP-Landtagskandidat fordert Öffnung von Hundefriseuren
(ti) Hundefriseure haben nur zweitrangig etwas mit Beauty oder Wellness zu tun. Es geht dabei um das Tierwohl. Ganz im Gegenteil, ein Hund, der nicht regelmäßig „geschoren“ wird, kann krank werden. Haare verfilzen und dort können sich Dreck oder Parasiten absetzen und Ekzeme entstehen. Der FDP-Landtagskandidat Timo Imhof aus Bruchsal fordert die Landesregierung deshalb auf, die Hundefriseure wieder zu öffnen. Im ersten Lockdown waren diese auch schon geöffnet und haben entsprechende Hygienemaßnahmen umgesetzt. Die Salons haben mit den Hundebesitzern keinerlei direkten Kontakt, die Tiere werden über eine Schleuse übergeben, berichtet Jeanette Ziesmer Heimtierpflegerin aus Waghäusel. Die Leistungen der Salons können nur schwer von den Hundehaltern übernommen werden. Gerade im Winter müsste das Fell in den Ballen der Hunde geschnitten werden, da dort Matsch oder Streusalz kleben bleibt. Das ist für die Tiere gefährlich, ergänzt Jeanette Ziesmer. Tierpflege ist tierschutzrelevant. Jeder Hundehalter ist nach dem Tierschutzgesetz verpflichtet die Bedürfnisse der Tiere zu versorgen. Unser Hygienekonzept sieht weiter vor, dass die Heimtierpfleger allein und mit Mundschutz im Salon arbeiten und die Hunde vor der Behandlung baden. Alle Gegenstände wie Leinen etc. werden desinfiziert, so Ziesmer. Um Langzeitschäden bei Trimmhunden zu vermeiden, müssen diese regelmäßig getrimmt werden, eine Leistung, die ein Tierarzt nicht durchführt. Ebenfalls für Unverständnis sorgt der Umstand, dass wenige Kilometer weiter in Rheinland-Pfalz die Branche nicht betroffen ist und ihre Geschäfte weiterhin geöffnet haben dürfen. Auch wirtschaftlich steht für die Salon-Besitzer im Land einiges auf dem Spiel. Bisher sind noch nicht alle Hilfsgelder ausbezahlt worden. Imhof und Ziesmer fordern die Landesregierung deshalb auf, die Schließung von Hundesalons aufzuheben und damit auch der Forderung des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) nachzukommen.
Anbei das Schreiben der FDP Fraktion im Landtag BW an das Witschaftsministerium